Zuhören – Wem oder was und vor allem wie?

Die wunderbare Blogparade von Veronika Krytzner zum Thema “Zuhören” hat mich zu diesem Artikel veranlasst. Es ist wirklich ein sehr spannendes Thema. Wir wünschen uns doch alle mehr oder weniger jemanden, der uns zuhört. Vor allem wenn es mal nicht so läuft. Und der nicht gleich dazwischen redet oder mit guten Vorschlägen kommt. Hab ich recht?

Und meistens läuft es dann nicht so wie wir uns das gedacht haben. Wir wollten etwas loswerden, Ballast abwerfen sozusagen. Und unser Gegenüber – der Zuhörer – darf diesen Ballast auffangen. Ist das aber wirklich das, was uns weiterbringt? Ok – es verschafft uns vielleicht in diesem Augenblick eine gewisse Erleichterung, aber auf Dauer gesehen?

Zuhören – eine Herzensangelegenheit

Zuhören ist ein sehr großes Thema und in allen Bereichen unseres Lebens zuhause. Wenn ich mir das genauer überlege, hören wir nicht nur mit unseren Ohren zu, sondern mit unserem ganzen Körper. Und genau genommen, hören wir am intensivsten zu, wenn wir das mit unserem Herz tun. Denn dann fällt automatisch die Frage weg, wie sollen wir zuhören.

Ich möchte dich einfach mal einladen, das selbst zu testen. Und wenn nun niemand da ist dem du zuhören kann? Nun dann bist du schon bei dem Schritt, den ich für den Wichtigsten halte. Das Zuhören beginnt bei DIR.  Es lohnt sich genau hinzuhören. Und es fängt nun mal bei dir an. Da führt kein Weg dran vorbei. Wenn du anderen Menschen ein offenes Ohr und ein offenes Herz schenken möchtest, dann solltest du dir das nicht vorenthalten.

Zuhören, die innere Stimme führt dich

Denn es sind durchaus nicht nur die lauten Töne, auf die es im Leben ankommt. Klar, die drängen sich in den Vordergrund, sie sind leicht wahrnehmbar. Und wenn wir ehrlich sind, dann hören wir recht schnell zu – und nicht selten. Wie oft geben wir unserer inneren Stimme eine Chance, wenn der Verstand oder die Vernunft mal wieder so richtig laut sind? Die beiden können schon auftrumpfen und vor allem sind wir es gewohnt, diesen Stimmen zu folgen.

Doch es gibt auch diese leise Stimme in unserem Inneren. Die auch immer da ist und nur darauf wartet von dir wieder wahrgenommen zu werden. Und dann darf etwas sehr Überraschendes geschehen. Es fühlt sich an wie nach Hause kommen. Genauso war das bei mir. Endlich konnte ich loslassen und fühlte mich verstanden. Hier war jemand, der kannte mich ganz genau. Meine Sehnsüchte, meine Wünsche und Träume und auch meine Sorgen. Hier musste ich mich einfach nur öffnen und schon war die Verbindung da.

Es ist auch ganz egal wie du diese innere Stimme nennen magst. Die einen nennen sie Intuition, innere Führung – ich nennen sie Seelenverbindung. Sie hat viele Namen, aber du erkennst sie immer auf Anhieb. Du kannst dich mit ihr verbinden und du kannst ihr zuhören, genauso wie sie dir zuhört. Ja – es darf wirklich so sein – du kannst dort alles loswerden, fragen und du wirst stets das Gefühl haben, absolut angekommen zu sein. Probiere es selbst aus, teste es und gib nicht auf, wenn es nicht gleich beim ersten Mal klappt. Wir haben lange Zeit diese zutiefst nährende Verbindung vergessen.

Teile es mit deinen Mitmenschen – zuhören einmal anderes!

Wenn du dich nun dafür geöffnet hast dir selbst und deiner inneren Stimme zuzuhören, dann verschenke diese Fähigkeit weiter. In einem Gespräch, in einer Diskussion, im Büro, in deiner Ehe, mit deinen Kindern – einfach überall bieten sich dir wunderbare Gelegenheiten dafür.

Öffne dein Herz ganz weit, sei liebevoll und klar in deiner Mitte. Du schaffst damit eine unsichtbare Verbindung über das Herz zu deinem Gegenüber und kannst ihm achtsam zuhören. Achtsam und wertfrei. Er fühlt sich gesehen, angenommen und kann loslassen. Heilung kann geschehen. Auf einer tiefen Ebene. Die muss nicht unbedingt für dich gleich sichtbar sein. Vielleicht kannst du wahrnehmen, dass seine Schultern sich entspannen, sein Blick freier und freudiger wird.

Eine Diskussion kann ganz anders ablaufen. Nicht hitzig, nicht jeder muss auf seinem Standpunkt beharren, sondern auf einmal ist da eine Weite spürbar, die ganz neue Möglichkeiten eröffnet.

Achtsames Zuhören – eine Herzensangelegenheit – eine Erinnerung an die eigene innere Stimme

Das ist ein Zuhören, das ohne die übliche Wertung ablaufen darf. Denn wir müssen den anderen nicht ändern, wir müssen ihm nicht unsere Meinung aufdrängen und gleichzeitig können wir aus unserer Mitte heraus ein weites Feld für ihn öffnen. Und dann ist es seine Wahl ob er dieses Potential für sich selbst erkennt, mit dem Herzen erkennt. Ob er eintreten mag und ob er die Liebe und Fülle dort annehmen möchte. Auch hier gibt es kein richtig oder falsch.

Schenke dir immer wieder die Zeit um dir selbst diesen Raum zu öffnen. Dir selbst zuzuhören und dadurch dich selbst neu kennenzulernen. Das ist für mich die wichtigste Ausgangsposition um anderen Menschen ein achtsamer und liebevoller Zuhörer zu sein. Denn aus jedem Gespräch, aus jeder Begegnung in unserem Leben können wir für uns selbst etwas lernen und mitnehmen.

Das ist ja das Schöne am achtsamen Zuhören. Da kommen wir auch sehr leicht an unsere eigenen Perlen, die noch in uns warten, geborgen zu werden. Denn die Heilung geschieht auf beiden Seiten und vielleicht erkennst du gerade in solch einem Moment des Zuhörens, welchen Schatz du dadurch selbst in die Hand bekommst. Aus deine Inneren heraus, eben weil du dich darauf eingelassen hast, dich ganz zu öffnen.

Ich wünsche dir viele wundervolle Erfahrungen beim Zuhören, beim Angehört werden und vielleicht magst du sie ja in einem Kommentar mitteilen – ich höre DIR zu!

Herzensgrüße

Silvia

6 Kommentare, sei der nächste!

    1. Liebe Veronika,

      ich finde das Thema von deiner Blogparade so wunderbar. Denn so oft entstehen in unserem Alltag Probleme erst, weil wir verlernt haben zuzuhören. Einfach den anderen mal sein zu lassen, in seinem Ausdruck ohne zu werten oder ohne gleich unser Eigenes beizusteuern. Es ist wertvoll, wenn wir einander wieder achtsam Zuhören.

      Herzensgrüße
      Silvia

  1. Liebe Silvia,
    was für ein schöner Beitrag zur Blogparade von Veronika.

    Ich für meinen Teil habe eine Zeit lang nicht so gut auf meine innere Stimme oder mein Herz gehört. Aber je achtsamer ich wurde und je aufmerksamer ich hingehört habe, desto mehr wurde mir bewusst, was da alles wertvolles und sinnstiftendes für mich kommt.

    Und mit dem Herzen unseren Mitmenschen zuhören – was kann es in unserer lauten und schnellen Zeit wertschätzenderes geben? Auf dieser Ebene entstehen tiefe Gespräche und es ist ein echter, tiefer Austausch möglich.

    Ganz liebe Grüße, Andrea

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert