Kennst du auch diese Tage, an denen dich mal wieder der Mut verlässt und du denkst – hey für was mach ich das eigentlich überhaupt? Der Erfolg lässt auf sich warten und zwar seit längerem und dann stehen sie auch schon Schlange – deine Selbstzweifel! In Reih und Glied und mit einer ziemlichen Überzeugungskraft. Ich glaube, dass viele Menschen nicht immer ultrapositiv drauf sind und deshalb solche Zeiten auch schon erlebt haben.
Da spielt es meiner Meinung keine Rolle, ob du nun selbständig bist oder in einem Angestelltenverhältnis. Ich war lange Zeit angestellt und bin ganz in meinem Beruf aufgegangen. Es hat mich so sehr erfüllt, dass meine Familie mich am Abend bremsen musste, wenn ich voller Begeisterung davon erzählte. Ja, es wollte schließlich auch mal jemand anderer zu Wort kommen :-) Und es gab auch diese Zeiten, vor allem dem Ende zu, in denen ich zutiefst unzufrieden war und einfach gar nicht mehr wusste wo es lang geht.
Aber natürlich auch wenn du ein eigenes Business hast, gibt es immer die Phasen in denen alles richtig super läuft und dann auch wieder die Tiefs. Im Normalfall kannst du das gut auffangen, doch was wenn dich so ein Tief richtig aus der Bahn wirft? Wenn du an allem zu zweifeln beginnst? Wenn immer mehr die Gedanken im Vordergrund stehen, dass alles so keinen Sinn hat?
Das Gedankenkarussell beginnt zu kreisen
Ich kann da nur aus eigener Erfahrung sagen, dass meine Gedanken dann ganz schön mächtig sein können. Nehmen wir mal an, aus einer angeblich fortwährend negativen Erfahrung heraus beginne ich wirklich ernsthaft an dem zu zweifeln was ich tue, was ich arbeite, was mein Leben zu einem großen Teil ausmacht. Ich schreibe deshalb “angeblich”, da diese Negativtät, die wir erleben, immer etwas mit uns selbst zu tun hast. Mit Blockierungen, die uns noch nicht frei agieren lassen, die uns manchmal auf Standby halten.
Und dann ist es so, dass diese Mißstimmung sehr viel Einfluß auf unser Leben hat. Ist der eine Bereich nicht in Ordnung ist auch alles andere in unserem Leben aus der Balance. Man kann sich das wie Waage vorstellen, die aus dem Gleichgewicht ist. Und unsere Gedanken können uns darin ganz schön gefangen halten.
Du suchst deine Bestätigung im Außen
In diesen Zeiten finden wir auch nur sehr schwer oder gar nicht mehr den Zugang zu unserer inneren Kraft. Zu unserer tiefen Bestätigung, die von Innen kommt, die immer da ist und nie versiegt. Wir glauben dann, dass da nichts mehr ist weil wir unser Selbstbewusstsein sehr über den Erfolg im Außen definieren. Und da sich dieser noch vielleicht noch nicht so einstellt, wie wir das gerne hätten, sind wir enttäuscht. Doch wir erkennen in diesem Augenblick gar nicht die Täuschung, die wir uns selbst vorgaukeln, sondern glauben dieser selbst erschaffenen Realität und sind immer mehr im Außen, anstatt in unserem heilsamen Innern.
Also – was tun?
- Ganz wichtig: Raus aus den Gedanken und sich wirklich bewusst darauf einlassen wie es dir in diesem Moment geht. Mir hilft es auch, wenn ich es schriftlich ausdrücke. Schon beim Aufschreiben bemerke ich eine Art Erleichterung. Denn es wird mir dann sehr viel klarer an was es hängt, wo das Ungleichgewicht genau ist. Und am besten nicht kontrolliert aufschreiben, sondern einfach all das was kommen will. Nimm ein leeres Blatt und fang an. Nichts sortieren wollen, sondern es darf einfach nur alles raus was dir Probleme bereitet.
- Gefühle zulassen, auch ruhig mal weinen und toben und dazu stehen, dass man sich richtig mies und enttäuscht fühlt. Steh zu dir und deinen Gefühlen, steh zu dir und deinen angeblichen Schwächen. Und dann wenn du wieder ruhiger wirst und der erste Sturm sich gelegt hat, bemerkst du eine wohltuende Ruhe und vielleicht auch Leere. Doch die ist dann angenehm und du kannst vielleicht schon ein bißchen Zuversicht wahrnehmen.
- Mit einem Vertrauten darüber sprechen und zwar am besten jemand, der dich zwar gut kennt aber auch sehr ehrlich zu dir ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich allein schon durch dieses Öffnen (und das hat mich oft Überwindung gekostet) zu richtig guten Ideen gelangt bin. Als ob sich in mir ein neuer Zugang öffnet. Eine neue kleine Straße, die ich vorher gar nicht gesehen habe.
- Der nächste Schritt ist für mich Bewegung und raus in die Natur. Damit ich nicht sofort wieder in den Kopf gehe sondern dem, was in mir wie ein neues Pflänzchen zwar entsteht, erstmal Raum gebe. Ohne Druck, ohne Zensur, ohne Erwartung. Da hilft mir Bewegung sehr, denn dann kommt das Chakra im Sonnengeflecht so richtig in Schwung, reinigt sich und verbindet sich mit meinem anderen Chakra, dem dritten Auge. Dadurch wird meine Wahrnehmung, meine Sicht auf die Dinge in meinem Leben klarer.
- Und jetzt ist es vielleicht schon an der Zeit, dass du dich wieder auf die Stille mit dir einlassen kannst, auf deinen inneren Weg. Versuch es, teste einfach wie es sich anfühlt, wenn du z.B. in deinen SeelenRaum gehst, um dir dort über deine nächsten Schritte klarzuwerden. Denn an diesem Ort in dir kannst du am Allerbesten deine kleine Pflanze hegen und pflegen. Sie bedarf starker Wurzeln und natürlich auch Licht um zu wachsen. Das ist ein sehr heilsamer Prozess.
Du kennst bestimmt auch den Ausspruch…jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…und genau das darf jetzt so sein. Es ist wieder ein Anfang. Immer wenn wir durch so ein Tal gegangen sind und wieder dem Licht entgegen sehen. Egal – auch wenn du noch nicht genau weißt wohin dein Weg dich führt. Du bist auf jeden Fall schon ein ganzes Stück weiter.
Denn du bist raus aus dem Karussell, das dich immer nur weiter nach unten zieht, du hattest den Mut deinen Gefühlen zu begegnen, sie anzunehmen und dadurch auch loslassen zu können und du hast damit die Tür geöffnet für neue Erfahrungen
Nun nun sei nicht ungeduldig, denn jetzt hast du dem Universum signalisiert, dass du bereit bist. Du bist in ein riesiges Feld eingebunden, du hast jederzeit Zugang dazu und in diesem Feld liegen alle Möglichkeiten für dich parat. Und wie auf dem Bild oben stellst du alle deine inneren Antennen auf Empfang, in dem Glauben, dass das Allerbeste für dich im Anflug ist :-) Du erkennst die Impulse, wenn es soweit ist und du handelst dementsprechend.
Aber du weißt jetzt, du bist immer – und damit meine ich wirklich immer – vollkommen und einzigartig und deine innere Kraft, Liebe und Anbindung an die Quelle kann dir niemand nehmen.
Ich würde mich jetzt sehr über einen Kommentar von DIR freuen. Wann ging es dir auch mal so, was hast du gemacht, was hat dir geholfen um wieder aus dem Tal herauszufinden?
Herzensgrüße
Silvia
So simpel es klingt: abwarten und Tee trinken. ;-)
Ich war heuer von Jänner bis Ende Mai in einem Tal, tief wie der Grand Canyon – keine Aufträge, keine Arbeit, keinen Plan, wie es weitergehen könnte. Jede Gewaltmaßnahme zur Reaktivierung meiner Berufung scheiterte – weil sich mit Gewalt gar nichts erreichen lässt.
Irgendwann hörte ich auf herumzustrampeln und hielt still. Und von einem Moment auf den anderen waren sie da: die Ideen, die passenden Inputs, die richtigen menschen zur richtigen Zeit.
Seitdem kann ich mich kaum wehren vor Anfragen – und es ist herrlich!
Trotzdem seh ich diese Zeit nicht als verloren an – auch zur Ruhe kommen will schließlich gelernt sein. <3
Gruß
Bettina
Ja Bettina, es ist ein absoluter Gewinn, wenn du diese Zeit auch schätzen kannst, denn gerade das gelingt uns oftmals nicht.
Grüße
Silvia
Wunderbarer Artikel Silvia =) Der tut richtig gut. …jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…
LG
Matthias
Hallo Matthias,
ja denn jeder Schritt aus so einem Tief ist wieder ein kleiner oder großer Anfang. Manchmal kann es ja auch durchaus sein, dass so ein Tal uns eine ganz andere Richtung aufzeigen möchte, auf die wir sonst gar nie bekommen wären.
Grüße
Silvia
Hallo Silvia,
viele Grüße aus dem Tal… :)
Ich kann mich Bettina nur anschließen, man ackert und strampelt und nichts passiert. Bis ich einsehen musste, dass es so nicht geht und ich keine Kraft und keine Ideen habe. Dann habe ich mich innerlich einfach fallen gelassen, in dem Bewusstsein, dass “da oben” helfende Hände sind, die mich einfach erst mal auffangen, halten und trösten.
Tagelang habe ich nichts gemacht außer Luftlöcher gestiert und gedacht “dann passiert jetzt halt nichts”. Es fühlte sich nicht gut an, war aber nötig. Und dann kamen sie von allein: die helfenden Hände, die Zuversicht, die Ideen und die Hoffnung. Und damit dann auch wieder die Energie. Aber ich gehe vorsichtig mit ihr um, nicht dass ich mich gleich wieder auspowere.
Ab und zu MUSS man einen Neustart wagen. Und es tut mir gut, dass ich damit nicht allein bin.
LG
Sybille
Hallo Sybille,
ja es tut gut, dass wir damit nicht alleine sind und dass wir uns gegenseitig unterstützen können. Aber das geht nur durch Öffnung, habe ich festgestellt. Zuerst der Öffnung sich selbt gegenüber, nichts mehr verleugnen oder mit Betriebssamkeit zuschütten und dann sachte auch der Öffnung dem Außen gegenüber.
Grüße
Silvia
Liebe Silvia
Ich danke dir für deinen Text .
Erst gestern. wusste Ich noch nicht so genau , wie es weiter geht..
Und heute schreibst du genau die passenden Worte dazu.
Ich danke dir von Herzen Und. freue mich so sehr
für dein Dasein , vielen Dank !!!….
Liebe Sabine,
es ist einfach schön zu sehen, wie wir alle verwoben sind und in unserer Gemeinsamkeit uns helfen können damit dann genau im richtigen Moment am Beste zu uns kommt
Grüße
Silvia
Sehr schöner Text, vielen Dank, Silvia :)
Ich bin recht lange durch ein tiefes Tal gewandelt und fast genau so wie du schreibst hat es mir geholfen meine Emotionen richtig zu fühlen, sie zu zulassen und somit auch besser wieder loszulassen, da ich sie dadurch nicht verdrängte.
Ich mache aus meinen Gefühlen also so wenig wie möglich eine Mördergrube !
Heutzutage staue ich wenig an und Jeder darf gleich sehen, wie ich mich fühle und dies meist in positiver Kommunikation auch hören (klappt kaum immer).
Wenn zu viele Ereignisse ihre Schatten voraus oder dahinter warfen und ich mich down fühle oder meine altbekannte Sehnsucht nach mehr (auch dem Meer :D ) kommt,
dann hilft es mir mit dem Schöpfer zu sprechen. Ich stelle mir vor Jesus wäre bei mir und ich gebe ihm meine Sorgen und Ängste. Ich sage ihm : “Bitte trage du es für mich, mir ist mir zu schwer im Moment. Danke” Ich bin nun kaum einer Religion verhaftet, doch dies hat sich zu einem festen Bestandteil meines Lebens entwickelt, dies an Gott zu geben, was ich glaube kaum tragen und entscheiden zu können, manchmal auch zu wollen. Es erleichtert mich ungemein. Auch mir zwischendurch gesungene Gebete und Psalme anzuhören beruhigt mich sehr.
Erst letztens war ich sehr unruhig und mein Puls raste und ich sprach den eben erwähnten Satz und ich wurde von Minute zu Minute ruhiger, dies ging wirklich schnell und mein Puls war wieder normal und ich schlief friedlich ein. Und sollte ich doch mal wieder da stehen, gehen, sitzen oder liegen und mich fragen : macht dies Leben einen Sinn, dann werde ich mich daran erinnern, dass der Sinn darin besteht zu leben mit allen ups and downs, allen Höhen und Tiefen, sich selber ganz zu spüren und ein Leben im Glauben und Vertrauen zu führen.
Alles Liebe
Liebe Petra,
das was du schreibst: “Bitte trage du es für mich, mir ist es zu schwer im Moment, Danke” – genau das kenne ich so ähnlich auch. Wenn ich z.B. in meinem Gedankenkarussell mal wieder gefangen bin oder sich ein Tief zeigt, dann habe ich oft das Bedürfnis, einfach in meinen SeelenRaum zu gehen. Dort wird alles von meinen Schultern genommen, ich kann loslassen und mich beruhigen.
Es ist schön, wenn ich von dir lese, wie du deine Mitte wieder findest.
Liebe Grüße
Silvia
Hallo liebe Silvia
Wundervoller Text :-) Mir geht es gerade so ähnlich. Nicht, dass ich keine Arbeit oder Aufträge hätte, nein, mein Körper und Geist sagt gerade NEIN! Hab mich dagegen gewährt, es aber nun angenommen und mich deshalb heute von euch verabschiedet :-) siehe heutiger Blogeintrag bei mir :-)
Jetzt bin ich richtig glücklich und zufrieden mit mir und werde mich nun auf dem Sofa breit machen und eine Runde schlafen :-)
Alles Liebe
Cornelia
Hallo Cornelia,
es ist halt immer ein Gesamtpaket, das uns ausmacht und wenn dann ein Teil davon, z.B. der Körper oder auch gleich mehrere nicht mehr wollen oder können, sollten wir darauf hören.
Dir eine wunderbare Sommerpause :-)
Silvia
Jajaja, und nochmals ja, es gibt vermutlich gar niemand der dieses Tal nicht kennt. Doch: im Tal bin ich geschützt vor allzu rauhen Winden – wenn ich die Enge die mich umgibt nicht so gewichte, ich kann nach oben schauen und sehe den Himmel mit allem was er an Sehnen in mir auslöst – sofern ich nicht dauernd zu Boden starre. In diesem Unterschied des Fokus liegt mein Rettungsanker. Ohne das Tal zu ignorieren, die darin enthaltenen Möglichkeiten erblickend, darf ich mich an den warmen Fels lehnen mit der Gewissheit, jederzeit in sinnvollen Zusammenhängen eingebunden zu sein – auch wenn ich diese nicht immer zu erkennen vermag.
Dann, ja, dann kommt das erlösende Annehmen dessen was jetzt ist, und auf einmal zeigt sich mir nicht nur einer, nein, gleich mehrere Wege die mich aus diesem Tal führen, an welches ich mich künftig mit Dank erinnern werde…….
Ganz ähnlich wie du es vorschlägst, handhabe ich Tage des Hinterfragens, und stelle fest dass diese, vorher Tagelang dauernde Talwanderung, meist nur noch ein paar Stunden dauert.
Eine lebenslange Übung?!
Liebe Nachtgrüsse
Jasmin
Jasmin, das ist ein tolles Bild von dem Tal wenn wir nicht nur nach unten blicken sondern auch nach oben und unseren Halt trotzdem noch spüren. Denn das ist oft gerade für viele schwer wahrnehmbar. Dass der liebevolle Halt, der immer vorhanden ist, auch im größten Tief noch da ist.
Herzensgrüße
Silvia
Immer und immer wieder geht es mir so. Ich stehe kurz vor einer riesigen veränderung, vor dem Absprung, und die Selbstzweifel sind laut und heftig. “Schaffe ich das?” “Es klappt doch sowieso nie, warum also noch anstrengen?” Und wenn es dann doch mal super klappt, dann sagen meine Zweifel mir daß das bloß eine Ausnahme ist.
Mir hilft es auch meist, es niederzuschreiben, oder raus in die Natur zu gehen, oder Beides. Jemanden zum Reden direkt habe ich nicht, aber das ist auch nicht weiter schlimm.
Auf jeden Fall danke für deinen Eintrag!
Liebe Grüße,
Sandra
Hallo liebe Sandra,
es ist auch wichtig, diesen Zweifeln und auch dem inneren Kriktiker klar zu sagen, dass sie jetzt ausgedient haben. Das bedeutet, du drängst sie nicht weg sondern schaust ihnen sozusagen liebevoll ins Gesicht und machst ihnen deutlich, dass ihre Zeit vorbei ist. Die Zweifel geben ihr Bestes um dich in einer Sicherheit festzuhalten. Doch diese Sicherheit ist trügerisch, denn sie gaukelt uns vor, dass es da draußen gefährlich ist. Aber das ist es nicht. Wir können tatsächlich raus gehen, so wie wir sind und das Leben genießen.
Dir ganz liebe Grüße
Silvia
Heute bin ich im Tief… Sehr desillusioniert. Irgendwie fühlt es sich an, als wäre das Feuer in meinem Herzen erloschen. Danke für diesen tollen Artikel, Silvia.
Liebe Andrea,
wenn du genau in dich hinein fühlst, dann spürst du sicherlich, dass in deinem Herzen immer ein großer Raum für die Liebe ist. Und daraus entsteht alles. Atme doch mal sehr bewusst in dich hinein, so dass du kraftvoll mit Erde und Himmel verbunden bist. Und dann spüre nochmals in dein Herz und vielleicht hat sich etwas verändert.
Dir ganz herzliche Grüße
Silvia