Vom Kind zum Erwachsenen

In der letzten Zeit habe ich vermehrt von den Menschen immer wieder gehört, dass sie gerade speziell mit dem Handeln und der Energie ihrer Eltern absolut nicht im Reinen sind.  Sei es aktuell, also zum jetzigen Zeitpunkt, wenn sie z.B. aus irgendwelchen Gründen auf deren Hilfe angewiesen sind. Oder natürlich aus der Vergangenheit, aus der Kindheit und dem Erleben als Jugendlicher heraus. Sie fühlen sich oftmals mehr oder weniger mißbraucht als Abladeplatz für deren Gefühlen oder aber, dass da noch eine tiefe Angst in ihnen sitzt, um das eigene Leben voll entfalten zu können. Und natürlich auch in Freiheit und Freude zu leben.

Das hat mich sehr berührt, denn es hat mich an Begebenheiten aus meinem eigenen Leben erinnert. Es ist nunmal nicht immer leicht, das optimale Gleichgewicht zwischen der Liebe zu den Eltern und der Liebe zu sich selbst und dem eigenen selbständigen Leben zu finden. Wenn einem das überhaupt gelingt.

Die Liebe und Verbundenheit zu unseren Eltern ist etwas, das ein Kind sofort spürt. Diese Liebe ist bedingungslos und es möchte die Liebe immer zum Ausdruck bringen, leben und spüren. Wenn nun die Eltern in ihren Handlungen und Emotionen weniger bewusst sind und nicht sehr in ihrer Mitte ruhen, dann wird das Kind automatisch in diesen Strudel mit hinein gezogen.

Du kannst es dir vielleicht wie einen Wirbel von Energien vorstellen, die nach allen Richtungen ihre Saugnäpfe verteilen. Da verfängt sich so einiges drin oder es ergeben sich Energiegebilde, die ganz und gar nicht gesund sind. Ein Kind kann sich nicht selbst daraus befreien oder dagegen wehren. Ganz im Gegenteil, es wird immer mehr versuchen zu vermitteln oder sich irgendwann zurückzuziehen.

Als Erwachsener leben wir dann oft einen Teil der Geschichte unserer Eltern weiter oder wir fühlen uns einfach sehr unfrei. Das muss aber nicht so sein, denn es steht jedem Lebewesen zu, sein Dasein in einer wunderbaren, gefühlsmäßigen Ausgeglichenheit zu gestalten.

Schritte auf dem Weg als Erwachsener in die Freiheit

  • Mutig sein – dir selbst zu begegnen und deine Gefühle zulassen. Das ist der erste Schlüssel, dass du überhaupt einmal die Tür zu dir selbst öffnen kannst. Denn du weißt sicherlich – im Verdrängen sind wir große Weltmeister und das fällt uns wesentlich leichter – doch um frei zu sein bedarf es MUT. Darum, wenn du spürst, dass es wieder soweit ist und dich Gefühle überrollen wollen, dann nimm dir für einen Moment Zeit und atme mit ihnen. Ganz ruhig und ganz bewusst und beobachte einfach nur…(auch weinen darf dich reinigen)
  • Hinsehen und Trennen – ja das hört sich jetzt vielleicht komisch an, doch es ist wichtig genau zu trennen, welche Gefühle deine eigenen sind und welche dir übergestülpt wurden. Du kannst z.B. mit deinem inneren Kind Kontakt aufnehmen und es um Rat bitten. Es führt dich sehr gerne, versuch es einfach und hör auf deine innere Stimme. Frag dein inneres Kind, was es nicht mehr benötigt und wo es deiner Unterstützung bedarf.
  • Die fremde Energie liebevoll an deine Eltern zurückgegeben – liebevoll aber sehr bestimmt. Damit entlässt du diese Anteile, die dich blockieren und dich vielleicht auch immer wieder traurig und unzufrieden sein lassen. Aber auch deinen Eltern erweißt du damit einen großen Gefallen, denn diese Verknüpfung von Anteilen tut auch ihrem Energiehaushalt nicht gut.
  • Ehrliche, wahrhaftige Vergebung – das ist ein wichtiger Schritt, denn wir sollten niemals in die Täter- und Opfer-Rollen verfallen. Jeder gibt sein bestes zum Zeitpunkt seines Bewusstseins. Denk daran, niemand ist perfekt und wir haben immer die Wahl uns für die Liebe zu entscheiden.
  • Veränderung zulassen – schau dein inneres Kind an – was hat sich verändert. Du darfst Veränderungen zulassen, denn es steht dir zu. Du bist jetzt selbst für dein Leben verantwortlich und triffst deine Entscheidungen nach deinem eigenen Empfinden. Geh in kleinen Schritten, dein inneres Kind kann dich dabei begleiten bis zum Erwachsenen. So dass du dann deine volle Kraft als Erwachsener auch leben kannst.

Das sind die Schritte, die ich aus eigener Erfahrung und aus meinen Coachings heraus empfehlen kann. Wenn du mit deiner inneren Stimme Kontakt aufnimmst, dann sei aufmerksam und weich. Du spürst, was du im jetzigen Moment am meisten benötigst. Doch immer ist es wichtig, dass du eine Entscheidung triffst und nicht in deinem Kindsein hängen bleibst. Denn nur dann kann Heilung geschehen. Heilung und Befreiung.

Deine eine Spur zeigen

Und dann findest du sie – deine eigene Lebensspur. Die Schritte, die du in deinem Leben gehst, deinen Abdruck, den du hinterlässt. Es macht dich froh und frei. Es fühlt sich wahrlich sehr viel leichter als zuvor an. Und es wirft dich auch nicht mehr so leicht aus der Bahn, wenn deine Eltern oder andere Menschen mal nicht deiner Meinung sind. Denn du ruhst in dir selbst und sammelst immer wieder eine Energien in deinem innersten Raum.

Wenn du einmal überlegst, wieviel Potential in dir ruht und vielleicht durch all den Schmerz und die Tränen der Vergangenheit blockiert ist, dann wird dir bestimmt sehr schnell klar, wohin die Richtung in deinem Leben gehen darf. Und wenn es nicht alleine geht, dann nimm Unterstützung an. Auch ich freue mich immer wieder über Unterstützung wenn ich mal wieder irgendwo festhänge und nehme sie sehr gerne an.

Vielleicht magst du diesen Artikel teilen, wenn du denkst, dass er für andere auch hilfreich sein könnte oder du hinterlässt einen Kommentar. Wie hast du deine Lebensspur gefunden oder wo schmerzen dich vielleicht noch Erinnerungen oder Gefühle, die dich nicht richtig frei sein lassen?

Lasst uns gemeinsam unsere Seelengaben frei leben

Herzensgrüße

Silvia

P.S. Auch im Workshop “SeelenZeit für DICH” werden wir auch das Thema Fremdenergien und fremde Anteile eingehen!

 

 

 

 

 

 

6 Kommentare, sei der nächste!

  1. Hallo Silvia,
    das ist ein sehr wichtiger Punkt, wenn man sich selbst kennen lernen will. Vieles wurde unbewusst von den Eltern übernommen und zieht sich wie Kaugummi durch das ganze Leben. Und gerade die beiden Teile “Liebe und Dankbarkeit zu den Eltern” und “wo haben sie mich in der Entwicklung behindert” ist manchmal schwer zu vereinbaren. Mir half die Erkenntnis, dass sie ja wirklich immer nach ihren besten Absichten und jeweiligen Erkenntnissen gehandelt haben. Insofern macht es auch keinen Sinn, irgendwelche Schuld zu fühlen. Oder Groll.
    Danke für deine Inspiration!

    LG
    Sybille

    1. Hallo Sybille,
      genau diesen Kaugummi, wie du schreibst, gilt es liebevoll abzulösen, damit wir uns wirklich voll und frei entfalten können. Das bedeutet dann, dass wir unsere Eltern einfach nur um ihrer selbst willen lieben.

      Liebe Grüße
      Silvia

  2. Liebe Silvia,

    sehr schöner Artikel, ganz wichtiges Thema.
    Wo ich drüber gestolpert bin ist “Vergebung”. Ich fühle was du meinst doch es scheint wie nicht das richtige Wort dafür zu sein. Müssen wir Eltern vergeben? Oder ist es nicht mehr das Annehmen, dass sie auch immer nur ihr Bestes gegeben haben? Das was sie eben zu geben hatten.

    Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, es lohnt sich sehr, diesem Thema auf die Spur zu gehen. Da kann sehr viel Potential freigesetzt werden.

    Ganz herzliche Grüße zu dir
    Ute

    1. Liebe Ute,
      danke für deine Gedanken zu diesem Thema. Und ja – Vergebung – oftmals tun wir uns schwer damit. Für mich bedeutet vergeben auch inneren Frieden fühlen. Loslassen und gleichzeitig Frieden annehmen, so wie es auch im Artikel steht – keiner ist perfekt Jeder gibt sein bestes zum Zeitpunkt seines Bewusstseins :-)
      Ich freue mich über deine Inspiration
      Silvia

  3. Hallo liebe Silvia,

    ich beschäftige mich wirklich schon einige Zeit mit diesem Thema und nachdem ich nun selbst Mutter bin, liegt es mir doppelt am Herzen. ;-) Mir ist in den letzten Wochen aufgefallen, dass es Zeit ist, die nächst, tiefer gelegene Schicht zum Schmelzen zu bringen. Und ja, es erfordert Mut immer wieder hinzusehen um letzt endlich in Freiheit seinen eigenen Weg zu gehen. Oft verstehe ich erst im nachhinein wieso ich immer genau so gehandelt habe und es mir dabei nicht gut ging. Danach fühlt es sich einfach gut an. Es zahlt sich aus jeden einzelnen deiner Schritte zu gehen und zu genießen. Es öffnet die Tür zu mir selbst.

    Ganz liebe Grüße und danke für deine Arbeit

    Brigitte

    1. Liebe Brigitte,
      ja so ist es, der Kreislauf endet ja nicht in unserem Kindsein sondern wir haben ja auch selbst wieder Kinder, die uns erinnern und uns den Spiegel vorhalten.
      Ich freue mich wenn du mit den Schritten deiner eigenen Freiheit immer näher kommst :-)
      Liebe Grüße zu DIR
      Silvia

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